schwarz weiß malerei
Maikäfer flieg ...
... deutlicher als in diesem Kinderlied kann die menschliche Tragödie von den Folgen des Krieges kaum zum Ausdruck kommen. Der Vater im Krieg, die Mutter weiß Gott wo, das Land abgebrannt und das Kind dem Schicksal des Waisen ausgeliefert. In dieser Bildreihe beschreibt der Künstler mit seiner reduzierten Zeichensprache die Requisiten des Krieges: Funktionale Gegenstände und Gestalten. Gezeigt wird Kriegsmaterial (zu dem auch Menschen gehören) in einer Gegnerschaft zueinander, die einem gemeinsamen Kontext folgt: die Dualität des Handelns „Schießt du, schieße ich auch“. Durch die von der Form geprägte Darstellung vermeidet Schwanitz eigene Interpretationen und Wertungen. Die Bildaussage wird zur schonungslosen Dokumentation wiederkehrendes Weltgeschehens.
Text: Beatrice Schnelle / WortArt
Großer Krieg / Acryl auf Leinwand 160 x 120 cm / 2014
Krieg I / Acryl auf Leinwand 80 x 60 cm / 2014
Maikäfer flieg... / Acryl auf Leinwand 80 x 60 cm / 2014
Apokalyptischer Reiter I / Acryl auf Leinwand 90 x 150 cm / 2014
Apokalyptischer Reiter II /Acryl auf Leinwand 80 x 60 cm / 2014
Große Schlacht / Acryl auf Leinwand 2 x 120 x 90 cm / 2014
Vietnam anno 1970 / Acryl auf Leinwand 160 x 120 cm / 2014
Schlachtfelder & Helden
Helden werden geliebt und verehrt. Schon immer. In Literatur, Musik und bildender Kunst widmen sich Künstler über alle Zeiten hinweg diesem Thema. Das Wesen des Helden ist vielschichtig und steht immer im Kontext mit einer gesellschaftlichen Situation. So erklärt eine militärisch geprägte Gesellschaft ihre gefallenen Soldaten posthum zu Helden, um dem Tod auf dem Schlachtfeld einen scheinbaren Sinn zu geben. In der Bildsequenz „Das Schlachtfeld lebt“ wird die Absurdität des Heldentodes zum Thema. Das Fazit: Es wächst Gras über den Helden und das Leben geht weiter. Diese Inhalte haben für Schwanitz einen aktuellen Hintergrund. Denn gesellschaftliche, religiöse und politische Ideologien werden bis heute genutzt, um den Heldenmythos in den Vorstellungen der Menschen zu festigen und den Heldentod zu verherrlichen. Text: Beatrice Schnelle / WortArt
Schlachtfeld lebt, rot ist tot I / Acryl auf Leinwand 140 x 100 cm / 2015
Schlachtfeld lebt, rot ist tot II / Acryl auf Leinwand 130 x 100 cm / 2015
Büches der Pandora / Acryl auf Leinwand 90 x 120 cm / 2015
Krähen auf Schlachtfeld / Acryl auf Hartfaser 100 x 70 cm / 2015
72 Jungfrauen für den Held / Acryl auf Leinwand 100 x 70 cm / 2015
Heldenmythos / Acryl auf Hartfaser 70 x 50 cm / 2015
Odysseus befreit seine Gefährten / Acryl auf Hartfaser 70 x 50 cm / 2015
Trojanisches Pferd / Acryl auf Hartfaser 70 x 50 cm / 2015
Siegfried der Hirsch stirbt durch Verrat / Acryl auf Hartfaser 70 x 50 cm / 2015
Jungfrau von Orleans / Acryl auf Hartfaser 70 x 50 cm / 2015
Les Fleurs du Mal
…dieser berühmte Gedichtband von Charles Baudelaire begleitet Gerd Schwanitz seit seinen Jugendjahren. Die Faszination von Baudelaires Fähigkeit, auf der dunklen Seite des Lebens zu wandeln und dies in unglaublich starke Lyrik zu übertragen, war für Schwanitz die Inspiration zu diese Bilderserie. Durch die spannende Verbindung von Grafik und Lyrik geben die Schwarzweiß- Darstellungen den Gedichten eine zusätzliche künstlerische Ebene. Text: Beatrice Schnelle / WortArt